Heute hieß es: 1 Stunde früher aufstehen, denn es ging zur Isolationsstation, die etwas außerhalb des Geländes von Sanncob liegt. Macht ja nichts, da ich eh immer ca. um 3 Uhr morgens wach bin.
Also, rein ins Auto und schnell nach Sanncob fahren, um rechtzeitig dort zu sein, denn für dieses Abenteuer möchte ich nicht zu spät kommen.
Dort angekommen, mussten wir (Kristine aus Finnland und ich) noch auf den Fahrer warten. Beim Warten ist mir eine Information aufgefallen, die ich vorher noch nicht gesehen hatte:

Morgen muss ich unbedingt erfragen, wer und nach welchen Kriterien den Pinguin des Monats kürt. Das interessiert mich brennend.
Nun denn, unser sehr freundlicher, hilfsbereiter und weltoffener Fahrer hat uns mit dem Essen und den Handtüchern pünktlich abgeholt und alles im Auto verstaut. Es ist immer wieder erstaunlich, aus welchen Ländern, mit welchem Alter und aus welchen Berufsgruppen Menschen hier mithelfen die Pinguine aufzupäppeln und wieder in die Natur zurück zu bringen. Unser Fahrer arbeitete in verantwortungsvoller Position bei Microsoft und lebte bereits jeweils für mehrere Jahre in den verschiedensten Ländern (Deutschland, GB, China, Hong Kong, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, etc.).
Die Fahrt führte uns mitten durch ein Township, bei dem es mir Angst und Bange wurde. Es ist definitiv ein Unterschied, ob man von einem Township liest oder durch ein solches durchfährt. Ich war froh, dass nicht ich am Steuer saß und vor allem nicht alleine hier durch gefahren bin:

Angekommen sind wir in einem bewachten Komplex mit mehreren Firmen. Unter anderen eine Lagerhalle von Oil Still Response, mit dem Sanncob eine Kooperation unterhält:

Hier befand sich eine sehr große Lagerhalle mit vielen Behältern mit Chemikalien, die für die nächste Ölkatastrophe benutzt werden können, um die Pinguine und alle andere Lebewesen vom Öl zu befreien:

Gut zu wissen, dass bereits jetzt Vorbereitungen für die nächste Katastrophe getroffen sind, so dass eine schnelle Hilfe gesichert ist, falls die Ölkatastrophe von 2020 sich wiederholen sollte.
Ok, was ist hier vorhanden? Alles wie in Sanncob, nur ein wenig spartanischer:




Momentan ist nur ein Comoran und ein afrikanischer Pinguin in der Isolationsstation beherbergt, die beiden den Verdacht auf Vogelgrippe haben. Das bedeutete für uns, dass wir äußerst vorsichtig mit der Desinfektion unserer Kleidung, Hände und Gegenstände aller Art sein mussten.
Bevor beide Tiere gefüttert wurden, mussten sie zunächst auf die Waage steigen:

Erfreulicherweise haben beide Tiere ein paar Gramm zugelegt. Dennoch machte mir vor allem der Pinguin Sorge, der seinen Kopf unnatürlich nach oben verdrehte und auch sehr schnell erschöpft war und im Zuge dessen seinen Kopf auf das Bein von Kristiane legte. Hingegen der Comoran benahm sich wie ein Flegel und versuchte ständig ein Eigenleben zu entwickeln.
Nach dem Frühstück bekamen beide Tiere ein wenig Auslauf draußen im Hof:
Der Pinguin in seiner Transportbox und der Comoran in einem kleinen Gehege mit Aussichtsplattform und Swimmingpool in Form einer Sandmuschel. Derweil wurde die ganze Halle auf Hochglanz poliert. So manche Stelle hat in all den Jahren noch nie einen Schrubber gesehen, so dass viele Putzschritte notwendig waren.
Gegen 4 Uhr waren beide Tiere vollständig versorgt, alle Aufgaben erledigt, so dass unser Fahrer uns wieder abgeholt hat.
Ein interessanter Arbeitstag ging zu Ende.