Aufgrund der vielen Vogelgrippe-Fälle wurde die ganze Klinik in Quarantäne gesteckt. Das hört sich erst mal schlimmer als es ist.
Welche Auswirkungen hat das auf uns? Ziemlich viele:
Wir dürfen nicht mehr in einem anderen Pen aushelfen, sondern dürfen nur in dem uns zugewiesenen Pen arbeiten. Überall stehen Desinfektionsschalen herum, durch die wir laufen müssen, um von A nach B zu kommen. Nach jedem Besuch im Pen müssen wir uns komplett desinfizieren (Ölzeug, Schuhe und auch uns selber) – Es ist nervig!
Und ganz schlimm ist es, wenn man eigentlich zu zweit in einem Pen die Arbeiten erledigen soll, aber die zweite Person überall ist (und quatscht) anstelle mit zu helfen. Im Pen 4 waren heute 67 Pinguine, die gewogen und gefüttert werden mussten. Das war kein Job für eine Person. Das ganze bei 33 Grad Außentemperatur war auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Aber egal, Peter war der Supervisor für alle 6 Pen und hatte gesehen, was in Pen 4 vor sich ging. Er ist so oft es ging eingesprungen und hat mich unterstützt. Leider konnten die Pinguine ihr erstes Fressen heute nicht um 10 Uhr, sondern erst um 10:45 erhalten. (Nein ich konnte mich nicht zweiteilen und gleichzeitig den Pen säubern: Matten raus, sauber schrubben, neue Matten rein, Trenngitter aufstellen und daneben noch 280 Fische und 36 Formular vorbereiten), so dass sich alles verzögert hatte.
Zwischen den Mahlzeiten durften wir den Nordpol schwubben. Ich hatte mich die ganze Zeit geändert, warum der Nordpol so grün aussah, wurde er doch dieses Jahr im Januar erst komplett renoviert. Die Erklärung kam von Peter: Sie haben immer wieder das Problem, dass die Farbe nicht hält und die Bodenfirma schiebt es auf die Malerfirma und umgekehrt. Daher haben sie jetzt den Versuch gemacht zunächst ohne Farbe herauszufinden, ob der Boden hält was er versprochen hatte (Kein Wasser durchlassen) und gleichzeitig drei unterschiedliche Farben auf Teststreifen aufgetragen. Ende des Monats wollen sie schauen, welche Farbe am besten gehalten hat und diese dann auftragen lassen. Dafür musste aber zunächst der ganze Algenbefall entfernt werden… Bei 33 Grad Außentemperatur wie wild mit kleinen Scheuerbürsten den Boden komplett abschrubben … ebenfalls nicht vergnügungssteuerpflichtig….



Am Ende des Tages war der Pool zwar sauber, aber meine ganze Kleidung inkl. Unterhose durchgeschwitzt, dass das T-Shirt fast ausgewrungen werden konnte.

Heute habe ich den ersten Pinguin zur Adoption ausgesucht. Ein kleiner und lieber Kerl, der sich gerne von mir hoch nehmen und füttern lässt. Einer, der mich noch nie gebissen hat:

Mein rechter Unterarm ist mittlerweile zu einem Gesamtkunstwerk geworden:

Morgen werde ich auf einer Außenstelle arbeiten. Bin gespannt was mich dort erwartet.