Heute wurde mir das Tubing gezeigt. Unter Tubing wird das Einsetzen einer Magensonde inkl. Verabreichung einer sehr nahrhaften Flüssignahrung (genannt Formula) verstanden.
Hierbei muss man höllisch aufpassen, dass der Schlauch nicht in die Luftröhre, sondern in die Speiseröhre eingeführt wird und außerdem, dass kein einziger Tropfen des Formula in den Rachen des Pinguins gelangt.
Ich habe einen heiden Respekt davor. Bei jeder an mir vorgenommenen Magenspiegelung habe ich mich fast erbrochen und kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es den Pinguinen gefällt. Aber sie brauchen die Nahrung, um zu Kräften zu kommen. Beschwert hat sich auch noch kein Pinguin. Zumindest habe ich noch keine verständliche Klagen gehört.
Der erste Kandidat war derartig unruhig, dass ich ihn abgegeben habe. Wie soll ich eine Magensonde einführen, wenn er sich mit Füßen, Flügeln und Kopf wegdrehen wehrt? Keine Chance. Dazu fehlt mir die Routine.
Der zweite Pinguin war friedlicher und ich konnte ihm erfolgreich das Formula geben. Allerdings habe ich unter den kritischen Augen meines Lehrers nicht alle Punkte beachtet (es fehlte, dass ich überprüft habe, ob Formula in den Rachen gelangt ist), so dass ich eine weitere Tubing-Aufgabe unter Aufsicht erledigen muss, bevor ich selbständig Formula verabreichen darf. Damit habe ich kein Problem, denn ich will, dass es den kleinen Patienten gut geht und nicht schuld sein, wenn sie wegen mir eine Verschlechterung erfahren.
Was mir heute bei der Beobachtung der Pinguine aufgefallen ist, ist dass jeder erwachsene Pinguin (zu erkennen an dem deutlichen schwarz-weiß Kontrast) sein eigenes Muster aufweist. Zum Teil haben sie sogar kleine und mitunter große weiße Flecken auf dem Schwanz. Das erinnert mich an den Erkennungsstreifen bei den Zebras.
Und manche Pinguine üben sich in der Pinguin-Kletter-Meisterschaft. Gerne wollen sie die Trenngitter erklimmen um ins andere Gehege zu kommen. Manche versuchen auch aus dem Swimmingpool zu klettern, was jedoch noch nie gelungen ist.
